Monitor richtig kalibrieren
Die Monitorkalibrierung ist in der Regel für den Normal-User kein Thema. Anders sieht es aus wenn man sich etwas mehr mit dem Thema Fotografie auseinandersetzt und seine Bilder am Rechner bearbeitet. Hier kommt man früher oder später mit dem Thema Monitorkalibrierung in Kontakt und muss sich unweigerlich damit auseinander setzen. Wieso, weshalb, warum und vor allen Dingen wie soll dieser kleine Einblick geben:
Warum Monitorkalibrierung?
Nur der kalibrierte Monitor stellt Farben so dar, wie es bei der Speicherung in der Datei vorgesehen war. Daher muss sie auch in gewissen Zeitabständen erneut vorgenommen werden, damit die späteren Drucke etc. auch dem Entsprechen was man an seinem Monitor gesehen hat, da Monitore ihr Darstellungsverhalten im Laufe der Zeit ein wenig ändern. Es gibt für die Kalibrierung eines Monitors verschiedene Möglichkeiten.
Hardwarelösung für die Kalibrierung
Mit einem Colorimeter (Farbmessgerät) gelingt der Kalibrierungsvorgang am genauesten. Auch wenn diese Lösung nicht ganz preiswert ist, nutzen sie Profifotografen standardmäßig. Sie setzt direkt auf dem Monitor auf. Die mitgelieferte Software stellt verschiedene Farben dar, das Messgerät bestimmt diejenigen Farben, die der Monitor tatsächlich wiedergibt. Aus den gemessenen Differenzen dieser Werte lässt sich nun die nötige Anpassung errechnen. Das Bild erscheint auf jedem kalibrierten Monitor gleich.
Softwarelösung
Es gibt auch reine Softwarelösungen für die Kalibrierung, die Testgrafiken einbinden, allerdings als Kompromiss gelten. Die Beurteilung nimmt der Betrachter vor, das menschliche Auge ist aber subjektiv. Dennoch ist das besser als ein blindes Vertrauen in das Zusammenspiel von Grafikkarte und Monitor. Bei der rein softwarebasierten Kalibrierung erfolgt anhand von Testbildern die Justierung von Gamma, Farbe und Kontrast.
Kalibrierung über Testprint
Auch mit einem Testausdruck lässt sich als Kompromiss der Monitor kalibrieren, obgleich das für professionelle Arbeiten nicht genügt. Die Voraussetzung hierfür ist, dass immer das gleiche Labor die Bilder entwickelt oder daheim immer der gleiche Drucker zum Einsatz kommt. Hierfür eignen sich Bilder mit sehr vielen Farb- und Helligkeitswerten. Wenn so ein Bild ausbelichtet wurde, lässt es sich mit seiner Darstellung am Monitor vergleichen. Nun kann der Fotograf die Monitorwerte an die Printversion anpassen. Hierbei spielt sogar das Umgebungslicht eine sehr große Rolle. Eine allzu große Genauigkeit bei der Kalibrierung ist also nicht zu erwarten, doch dem Hobbyfotografen kann die Methode genügen. Sie sollte spätestens dann angewendet werden, wenn zwischen ausgedruckten Fotos und der Bildschirmdarstellung eine allzu große Diskrepanz herrscht.
Monitorkalibrierung im Rahmen des Farbmanagements
Profifotografen und ambitionierte Laien mögen nach dieser Darstellung nun auf die Idee kommen, dass die Anschaffung des Colorimeters unabdingbar ist. Diese Bildkünstler entschließen sich, einmal etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um endlich der lästigen Farb- und Kontrastanpassung zu entgehen. Leider ist der Einsatz des Farbmessgerätes nicht das Ende aller Mühen um die richtige Bilddarstellung. Die Kalibrierung des Monitors ist nämlich nur ein Baustein im Farbmanagement-Workflow. Beim ICC-Farbmanagement werden die Darstellungseigenheiten eines Gerätes ausgemessen. Daraus entsteht das ICC-Profil (Farbprofil), das es im Grunde für jede Datei und jedes der beteiligten Geräte zu erstellen gilt. Nur so lassen sich Farbwerte umrechnen, damit das Bild in exakt denselben Farben auf anderen Geräten erscheint. In der Fachsprache bedeutet das: Der Farbraum wird definiert. Das ist die Gesamtheit aller Farben eines Bildes. Wenn beispielsweise die RGB-Farbe 200/230/200 auftaucht, ist das irgendwie hellgrün, doch die exakte Farbe ist erst mit dem sRGB-Profil in der Datei (oder einem anderen Farbprofil) zu bestimmen. Dieses Profil definiert physikalisch genau die wirkliche Farbe. Nun fehlt noch der Zahlenwert dieser Farbe auf dem Bildschirm, dessen Farbraum sich von dem des Bildes unterscheidet. Bei der Bildfarbe 200/230/200 könnte der Monitor einen Wert 194/236/198 darstellen. Erst wenn die Software von der Bilddatei diese errechneten Farbwerte an den Monitor schickt, wird das Bild dort exakt dargestellt. Die Umrechnung erfolgt Pixel für Pixel. Wer ein Colorimeter verwendet, sollte die Technologie in ihren Grundzügen und mit ihren Grenzen – etwa bei extrem grellen Farben oder Über-/Unterbelichtung – kennen. Es erschließt sich daraus allerdings ein weiteres Mal, dass die Anschaffung des Geräts dem anspruchsvollen Fotografen auf jeden Fall zu empfehlen ist.
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